Lesung und Gespräch mit Daan Heerma van Voss
Was heißt Gedenken heute?
...mit dieser Frage beschäftigt sich der niederländische Autor Daan Heerma van Voss in seinem 2019 bei der Büchergilde erschienenen Werk Eine verspätete Reise. Zum Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai erschien Heerma van Voss zu einer Lesung der Büchergilde in Kooperation mit der IG Metall Frankfurt.
Reibungslos führte Schriftsteller und Übersetzer Jan Wilm durch den Abend und dolmetschte das auf Englisch geführte Gespräch. Gemeinsam ging man der Frage nach, was Erinnerungskultur in einer Zeit bedeutet, in der das Vergessen scheinbar zunimmt, auch, da kaum noch Zeitzeug:innen des Holocausts am Leben sind. Wilm und Heerma van Voss reflektierten weiterhin über die Verbindung zwischen remembrance, travelling und writing (Erinnerung, Reisen und Schreiben). Ein anregendes, kluges wie auch wichtiges Gespräch, das dazu anregte, über die aktive Praxis des Gedenkens nachzudenken. Ann-Christin Krumm begleitete das Event mit dem Lesen der deutschen Textpassagen. Die anschließende Signierstunde bot Gelegenheit für weitere Fragen an den Autor. Ein rundum gelungener Abend!
Eine verspätete Reise ist eine Ode an den Freund und Namenspaten des Autors, Daan de Jong, dessen Eltern nach Auschwitz deportiert wurden. Das NRC Handelsblad pries die Erzählung als einen „intelligenten Essay von einem begnadeten jungen Autor, der Worte findet, um seine Gefühle am einsamsten Ort der Welt auszudrücken“.






